32,6 Millionen Touristen besuchten im Jahr 2016 Thailand. Das war im Vergleich zum Vorjahr eine Steigerung um 9 Prozent und die Zahlen für 2017 bringen sicher auch wieder einen neuen Rekord. Thailand boomt – und das zeigt sich auch bei den Reiseformen. Ist Thailand für mich und sehr viele andere Reisende ein Paradies für Individualreisende, so gibt es auch jede Menge typischer Hotel- und Cluburlauber, aber auch Städtetourismus vor allem in Bangkok.

Was aber auch offensichtlich ist: Es gibt immer mehr Menschen, die Thailand vom Ozean aus entdecken. Die Häfen in Bangkok und Phuket werden zunehmend ein immer beliebteres Ziel der großen Kreuzfahrtgesellschaften wie z. B. Royal Caribbean. Zwar startet noch keines der Schiffe der großen Kreuzfahrtanbieter von einem der Häfen, aber die beiden o. g. Städte stehen bei vielen Minikreuzfahrten auf dem Besuchsprogramm. Minikreuzfahrten?! Kurz zur Erklärung: Das sind Kreuzfahrten, die nur ein paar Tage dauern, meist 4, höchstens 5 Tage lang.


Auf dem Weg nach Thailand: Zwischenstopp in Penang

Als Starthäfen für die Kreuzfahrten, die vor Bangkok oder Phuket vor Anker gehen, dient meistens Singapur. Daher wird meist noch mit ein paar Tagen Vorlauf gebucht, damit man sich in Singapur alles ein wenig genauer anschauen kann. Und Ihr wisst ja, wie toll mir der Stadtstaat gefallen hat, siehe hier! Die typische erste Station, bevor in Thailand angelandet wird, ist dann meistens Indonesien, genauer gesagt, Penang.

Sicher kann man sich dort auf dem Kreuzfahrtschiff einen Ruhigen machen und gechillt im Pool abhängen, während die anderen Schiffspassagiere von Bord gehen, aber der nahe botanische Garten sowie eine Fahrt mit einer Standseilbahn auf den 830 Meter hohen „Penang Hügel“ soll ihren ganz besonderen Reiz haben, wenn man den Berichten anderer Reisender so lauscht.


Endlich Thailand: Phuket!  

Nach einem knappen halben Tag geht es dann zurück aufs Schiff. In Malaysia eingeschlafen, steht man am nächsten Morgen in Phuket wieder auf – so reist man bequem und komfortabel! Was soll ich Euch über Phuket noch erzählen – für mich ist die Stadt und vor allem die wirklich noch nicht überlaufenen und unberührten etwas in der Umgebung liegenden Orte wie Koh Yao Yai oder das auch etwas entfernte Khao Lak ein absoluter Traum. Wer möchte, kann dann von Guides geführt auf speziellen „Landgängen“ mit dem Kanu durch die Seehöhlen im nahen Phang Nga Bay Nationalpark paddeln, sich die typischen Sehenswürdigkeiten Phukets anschauen oder einen kurzen Abstecher zum James-Bond-Drehort „Khao Ping Kan“ („Der Mann mit dem Goldenen Colt“ mit Christopher Lee als Schurke Scaramanga) unternehmen.

Das kannst Du natürlich auch alles auf eigene Faust machen. Das spart Geld, erhöht aber gleichzeitig das Risiko für Dich, trotz 10 Stunden Aufenthalt und mitgerissen von der Schönheit und Vielfalt Phukets die Abfahrt Deines Kreuzfahrtschiffs aus dem Hafen zu verpassen. Oder man bleibt gleich freiwillig hier …


Ein Tag auf hoher See und man ist zurück in Singapur 

singapur

Den anschließenden Seetag, ehe man wieder in Singapur ankommt hat man dann Zeit, die Eindrücke sinken zu lassen. Ist man aber immer noch zu begeistert und voller Energie, haben die modernen Kreuzfahrtschiffe allerlei lustige und weiteres Adrenalien produzierende Möglichkeiten zu Action aller Art. Da gibt es dann echte Fallschirmsimulatoren, Kletterfelsen, Riesenrutschen und sogar Eislaufbahnen – während draußen 25 bis 30 Grad Lufttemperatur herrschen.

Wer möchte vergnügt sich in den Bars und Restaurants, taucht ein wenig im Pool ab und denkt dabei an die vor einem Tag noch besuchten Strände Phukets zurück. Und eh ich es vergesse: Thailand als Kreuzfahrtziel bzw. die Minkreuzfahrten innerhalb Südostasiens haben noch einen tollen Vorteil: Weil Sie auch von vielen Chinesen und Indern aus der aufstrebenden Mittelschicht gebucht werden, sind sie auch noch relativ preiswert. Da kann man dann mit ein wenig Glück schon eine 5-Tage-Kreuzfahrt mit Stopp u. a. in Phuket für gerade mal 200 Euro schießen – inklusive Verpflegung an Bord kein schlechter Deal.

Thailand boomt, jedenfalls was die Touristenzahlen angeht. Insgesamt kamen, so das Reiseportal Touristik-aktuell im vergangenen Jahr 32,6 Millionen Touristen in das Königreich, davon 834.000 deutsche. Im Vergleich zum Jahr 2015 ist das eine Steigerung von 9 Prozent, was die deutschen Urlauber angeht, sogar 9,7 Prozent. Die Reiseformen sind dabei fast so vielfältig wie das Shoppingangebot in Bangkok. Ob Individualtourismus, Studienreise, Städtereisen, Rundreisen oder Kreuzfahrten – you name ist, Thailand has it! Wobei auffällig ist, dass gerade Kreuzfahrten in und durch Asien besonderen Zuwachs erzielen. Aber was sind die Gründe hierfür.


Warum das asiatische Kreuzfahrtgeschäft so boomt

  1. Kreuzfahrten in und durch Asien sind relativ günstig. So gibt es z. B. bei der Kreuzfahrtgesellschaft Celebrity Cruises 13-tägige Kreuzfahrten entlang der Küsten Thailands und Vietnams für etwas mehr als 1.000 Euro pro Trip. Wer sich jetzt noch einen günstigen Flug schnappt, macht 5-Sterne-Urlaub an Bord des Schiffs und lernt dabei ganz nebenbei Koh Samui, Bangkok, Phuket sowie Hi-Chi-Minh-Stadt kennen.
  2. Individualtourismus kann anstrengend sein, allein das Planen einer Reiseroute kann dauern. Auf einer Kreuzfahrt ist die Route vorgegeben. In den Häfen kann man als Passagier von Bord gehen, sich in der Stadt treiben lassen oder geführte Exkursionen unternehmen – und hat am Abend doch wieder das aufgeräumte nach hohen westlichen Standards gestaltete Umfeld sowie seine eigene gepflegte Kabine.
  3. Nicht zuletzt sind Asienkreuzfahrten aber auch bei Asiaten immer beliebter. Vor allem die in den letzten Jahren immer zahlungskräftiger gewordene Mittelklasse Chinas und Indiens eifert Amerikanern und Europäern nach … und bucht sich eine Rundfahrt mit Ausgangspunkt Singapur oder Schanghai.


Typische Haltepunkte von Asien-Kreuzfahrten

Für uns als Portal für alle Thaizeit-Fans stehen natürlich die typischen Reiseziele in Thailand im Fokus. Das heißt übersetzt, dass die o. g. Orte Koh Samui, Phuket und die Hauptstadt Bangkok angefahren werden. Der Schwerpunkt liegt dabei oft auf Krung Thep. Hier sind meist mehrere Tage Aufenthalt im Hafen eingeplant – und selbst die reichen, wie Thailandreisende wissen, noch lange nicht aus, um diese Stadt richtig kennenzulernen. Ein klassisches Programm sind geführte Exkursionen durch die Stadt, zu berühmten Tempelanlagen wie dem Wat Arun oder dem Wat Phra Keo sowie dessen Smaragd-Buddha, in das „Restaurant-Viertel“ auf und in der Umgebung der Thanon Sukhumvit oder hin in die riesigen Malls und Einkaufszentren am Siam Square.

Auf Khao Lak geht es meist hin zu nahen Traumstränden und auf Phuket ist für viele Schiffsreisende ein Trip hin zum Drehort des James-Bond-Films „Der Mann mit dem goldenen Colt“. Die Insel Khao Phing Kan mit ihrem Wahrzeichen, der Felsnadel Khao Ta-Pu diente 1974 als Drehort. Kurz vor dem finalen Showdown mit Scaramanga, alias Christopher Lee, landete der Geheimagent in Diensten der britischen Königin hier.


Für alle, die es etwas ausgefallener mögen: Chiang Mai

Für viele Thailandurlauber und noch mehr deutsche und internationale Expats ist es das Paradies: Chiang Mai, die „Rose des Nordens“. Aber auch als Kreuzfahrturlauber kann man dort im Hafen vor Anker gehen. Während viele andere Thailandurlauber per Shared Minivan den Trip von Bangkok nach Chiang Mai auf sich nehmen oder aus Zeitgründen lieber fliegen, ist die Anreise per Kreuzfahrtschiff natürlich um einiges bequemer. Aber egal, wie man nun in Chiang Mai ankommt, die Stadt bietet ein ziemliches Kontrastprogramm zur Glitzermetropole Bangkok. Der Ort ist mit seinen gut 132.000 Einwohnern wesentlich ruhiger, bietet landschaftlich mehr mit seinem guten Zugang zum Meer sowie dem nahen 1.685-Meter-Berg Doi Pui. Die für Bangkok typische Hektik ist hier höchstens im touristischen Zentrum vorhanden, das man aber auch schnell verlassen kann.

Das Umland ist mehr als verlockend, wenn man im Urlaub mal etwas anderes sehen möchte. Und das wissen auch die Kreuzfahrtunternehmen, die hier Exkursionen z. B. in den malerischen Nationalpark Doi Inthanon anbieten, wo Hirschen und Wildschweinen sogar noch eine kleine Tigerpopulation (des Indochinesischen Tigers) anzutreffen ist. Die Tiere sind nur mit verschwindend geringer Wahrscheinlichkeit live im Wald anzutreffen. Aber das sollte für jeden, der dort eine Führung macht oder gar auf einem Trekkingtrip ist, kein Grund zur Traurigkeit sein, ist die Großkatze doch unumschränkter Herrscher der dortigen Wälder. Zudem legen die Tiere Wert darauf, ungestört ihrem Leben nachzugehen – so wie ein Kreuzfahrtpassagier auf hoher See in seiner Kabine, nur mit größerem Revier und im Urwald.

 

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