Digitale Nomaden, das klingt zunächst nach Zukunft. Es bedeutet, als moderner Wanderarbeiter durch die Welt zu reisen, und selbstständig remote – also über das Internet – zu arbeiten. Voraussetzung dafür ist eine stabile und schnelle Internetverbindung. Am liebsten halten sich digitale Nomaden in Regionen auf, die sich durch gutes Wetter und geringe Lebenshaltungskosten auszeichnen. Ihnen allen gemeinsam ist, dass sie einen Job haben, der nicht an einem bestimmten Ort stattfinden muss, der nicht an einen festen Arbeitsplatz gebunden ist. Kunden oder Auftraggeber sind in den USA oder Europa. Dadurch entsteht auch eine sogenannte Geo-Arbitrage, ein Zugewinn, weil der Kunde in harten US-Dollar oder Euro bezahlt und der digitale Nomade aber sein Geld in Thailand ausgibt, wo die Lebenshaltungskosten sehr viel niedriger sind. Dadurch lässt sich richtig Geld sparen.
Was ist notwendig, um als digitaler Nomade durchs Leben zu gehen?
Als digitaler Nomade ist eine Reise mit leichtem Gepäck am einfachsten. Alles, was notwendig ist, passt in einen Rucksack. Gerade in Regionen, in denen stets gutes Wetter herrscht, ist nicht viel Kleidung notwendig. Wenn sie nach ein paar Tagen schmutzig ist, wird sie einfach gewaschen. Das bedeutet, es ist ein Minimum an Kleidung notwendig. Der größte Teil des Gepäcks besteht aus der elektronischen Ausstattung, wie Notebook, Kopfhörer oder Kamera. Dazu ist natürlich ein minimalistischer Lebensstil notwendig. Das hat dann zur Folge, dass auch der Konsum zurückgeht. Denn viele Dinge, die unterwegs nicht notwendig sind, gehen einfach nicht mit auf die Reise. Sie lassen sich vor der Abreise meist gut verkaufen. So passt dann auf Dauer alles was zum Lifestyle eines digitalen Nomaden gehört in einen Backpacker-Rucksack, wie sie bei Campz zu sehen sind. Diese haben den Vorteil, dass sie nicht wie sperrige Taschen oder Koffer durch die Gegend gewuchtet werden müssen, sondern auch vergleichsweise viel Gepäck zusammen einfach auf den Rücken passt.
Selbstdisziplin und ein Platz zum Arbeiten
Um als digitaler Nomade erfolgreich zu sein, ist eine gehörige Portion Selbstdisziplin notwendig. Denn jeder teilt sich seine Zeit selbst ein, kein Chef diktiert, wann oder was zu tun ist. Die Arbeit in Coworking Spaces hat aus psychosozialer Sicht einige Vorteile, die die ASU – die Zeitschrift für medizinische Prävention in einem Artikel zusammenfasst. Die Kehrseite: Wer nichts arbeitet, bekommt auch kein Geld. Bevorzugt zum Arbeiten sind sogenannte Coworking Spaces oder auch Cafés mit einer schnellen Internetverbindung via W-Lan und einer schönen Aussicht. Auch in Deutschland gibt es mehr und mehr solcher Angebote, an denen es möglich ist, einen Schreibtisch oder ein Büro für einen Tag, eine Woche oder einen anderen festgelegten Zeitraum zu mieten.
Arbeiten mit Meerblick ist für viele ein Traum. Doch suche dir einen Platz in einer Bar mit Schatten und Ventilator. Den sooo toll wie viele Sagen „Arbeiten am Strand“ ist es nicht. Es ist heiß und durch die Sonne sieht man nichts 😉
Die Kosten für Coworking Spaces
In Asien liegen die Preise für einen solchen Arbeitsplatz im einstelligen US-Dollar-Bereich pro Tag. Deutschland ist etwas teurer. Wer länger bleiben möchte, kann meist einen vernünftigen Rabatt aushandeln. Im Coworking Space auf Koh Lanta in Thailand, dem KoHub, gibt es dafür schnelles Internet, der Arbeitsplatz ist nur fünf Minuten vom Strand entfernt – Urwaldblick und überdachte Terrassen inklusive. Dazu steht eine eigene Küche zur Verfügung, aus der die digitalen Nomaden thailändische Gerichte und Getränke direkt an ihren Arbeitsplatz bestellen können. Außerdem gibt es weitere große Räume mit Klimaanlage, spezielle Skype-Räume, Ruhesessel und gutes, freundliches Personal. Der KoHub in Koh Lanta zählt laut Forbes Magazine zu den elf besten Coworking Spaces in Asien (English). Im KoHub gibt es außerdem regelmäßig Events, wie gemeinsames Essen, Schnorchel-Ausflüge, Roller-Touren oder gemeinsames Müllsammeln am Strand. Darüber hinaus bieten sich viele Möglichkeiten, sich mit anderen digitalen Nomaden auszutauschen und zu vernetzen. Es ist immer jemand da, um Fragen zu beantworten oder ein Problem zu besprechen. Dort gibt es eine aktive Community, in der sich die Mitglieder gegenseitig unterstützen. Oft haben sich die Menschen nur wenige Tage zuvor kennengelernt. Aber die Gemeinsamkeit – digitaler Nomade zu sein – verbindet.
Koh Lanta punktet zusätzlich mit den geringen Lebenshaltungskosten in Thailand
Thailand zeichnet sich dadurch aus, dass die Lebenshaltungskosten sehr gering sind. Es ist problemlos möglich, mit weniger als 1300 Euro pro Monat inklusive Mahlzeiten im Restaurant, Zimmer, Gebühr für den Coworking Space und den Miet-Roller zu leben. Da die meisten digitalen Nomaden minimalistisch leben und nicht viel Gepäck haben, bleiben meist noch ein paar hundert Euro übrig, für zusätzlichen Luxus, wie Massagen oder Ausflüge. Wie lange jemand an einem Ort bleibt, ist schwer zu beantworten. Es gibt Beschränkungen bezüglich der Aufenthaltsdauer mit einem Touristenvisum, dazu hat das Auswärtige Amt weitere Informationen. Dort steht auch, ob ein Visum erforderlich ist. In den meisten Ländern bekommen Reisende mit einem deutschen Reisepass ein „Visa on arrival“. Das heißt, sie können ohne vorher ein Visum zu beantragen einfach einreisen.
Koh Lanta – die Doppelinsel
Genau genommen ist Koh Lanta nicht einfach nur eine Insel. Es handelt sich um eine Doppelinsel, die sich in Lanta Yai und Lanta Noi aufteilt. Allerdings ist Lanta Noi fast unbewohnt. Dafür gibt es auf Lanta Yai zahlreiche schöne Orte und eine touristische Infrastruktur. Die beiden Inseln sind Teil des Mu Ko Lanta Nationalparks. Die Strandlokale bieten die Möglichkeit, Die thailändische Küche zeichnet sich durch viele frische Zutaten aus.
Was es auf Koh Lanta alles zu sehen und erleben gibt, findest du hier: Koh Lanta Sehenswürdigkeiten.
Die thailändische Küche zeichnet sich durch viele frische Zutaten aus.
Ortsunabhängig arbeiten bedeutet nicht zwangsläufig immer auf Reisen zu sein
Ortsunabhängig zu arbeiten bedeutet, selbst zu entscheiden, wo die Arbeit stattfindet. Die Coworking Spaces unterstützen digitale Nomaden ideal bei dem, was sie tun. Es herrscht eine produktive Stimmung, die Leute dort sind hoch motiviert. Hinzu kommen das Urlaubsfeeling und thailändisches Leben. All diese Zutaten machen es schwer, sich wieder zu verabschieden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass die konzentrierte Arbeit in einem Coworking Space viel produktiver ist. Viele haben für sich selbst festgestellt, dass sie noch nie so produktiv in kurzer Zeit waren. Der große Vorteil besteht darin, dass es während der Arbeit weniger Ablenkungen gibt. Das Internet bietet jedenfalls genügend Möglichkeiten, ein eigenes Business online zu beginnen und beispielsweise als Freelancer online zu arbeiten.
Hallo XXXXX, danke für den Beitrag. Der Link zu den elf besten Coworkings in Asien funktioniert nicht.
Hi Verena, danke für den Hinweis. Funktioniert jetzt wieder 😉
Hallo XXXXX, sehr interessanter Beitrag. Mich verwundert, dass du die Euro 1.300 pro Monat als günstig empfindest. Empfinde dies ehrlich gesagt als sehr hoch und brauche selbst in Europa pro Monat weniger. Was ist da der Hauptkostenfaktor?
Hi Andreas. Ich persönlich brauche auch keine 1300 Euro pro Monat. Im besten Fall 1000. Habe mit vielen gesprochen, Reisende, Bekannte etc, welche im Durchschnitt jedoch ca 1300 brauchten. Das kommt natürlich immer ganz darauf an wie einer leben möchte. Einer der größten Kostenpunkte (in meinem Fall) ist tatsächlich die Unterkunft. Mittlerweile wohne ich lieber etwas zentraler mit gewissen Annehmlichkeiten, weshalb ich auch bereit bin mehr zu bezahlen. Wer mind. für 6 Monate etwas mietet bekommt es jedoch wesentlich günstiger.