Die thailändische Küche ist weltberühmt und für mich das leckerste auf dieser Welt. Doch was sind typische thailändische Gerichte? Grundnahrungsmittel? Und wie wird in Thailand eigentlich gegessen? In diesem Gastartikel erfährst du alles was du über die thailändische Küche wissen musst. Vorsicht! Es wird lecker!!!
Ich liebe Thailand und natürlich auch die thailändische Küche! Damit bin ich nicht der einzige auf dieser Welt 😉 Nina von Reisehappen.de erzählt dir in diesem Gastartikel alles über die thailändische Küche und was du darüber wissen musst.
Bühne frei für Nina!
Die thailändische Küche – ein Highlight für jeden Foodie!
Früher kamen in den Küchen Thailands hauptsächlich Fisch, Wassertiere und -pflanzen auf den Tisch. Die thailändische Küche an sich gibt es jedoch gar nicht. Sie ist eine Mischung aus chinesischen, indischen, japanischen und europäischen Einflüssen, die im Laufe der Jahrhunderte miteinander verschmolzen sind. Die Chili haben übrigens portugiesische Missionare mit nach Thailand gebracht.
Das Grundnahrungsmittel Reis
„Essen“ oder „eine Mahlzeit einnehmen“ heißt auf thailändisch „gin khao“, was wörtlich übersetzt „Reis essen“ bedeutet. Daran sieht man, welchen Stellenwert der Reis in der thailändischen Küche hat.
Es gibt zum einen den Jasminreis oder Duftreis, welcher im Isaan angebaut wird und hauptsächlich in Zentralthailand und im Süden gegessen wird. Der günstigere Klebreis, welcher nicht gekocht, sondern gedämpft wird, wird im Norden des Landes bevorzugt.
Weitere typisch thailändische Zutaten
Eine große Rolle spielen in Thailand auch Reisnudeln (Kuai Tiao), die man sowohl in Suppen, aber auch im Pad Thai findet. Aus den dünnen Glasnudeln (Wun Sen), welche aus Mungobohnen-Mehl hergestellt werden, werden ebenfalls Suppen aber auch köstliche Salate gezaubert.
Dazu verwendet man zum Würzen gerne den herkömmlichen Ingwer, Galgant, Zitronengras, Koriander, Knoblauch, Kaffirlimettenblätter und natürlich Chili in allen Varianten.
Man kennt in Thailand 3 verschiedenen Sorten Basilikum. Bai Horapha, das „süße Basilikum“, ähnlich unserem europäischen Basilikum mit einer Anisnote, Zitronenbasilikum (Bai Maeng Lak) und „Indisches“ oder „Heiliges Basilikum“ (Bai Kaphrao) welches im Geschmack an Nelken und Piment erinnert.
Im Nordosten des Landes wird auch gerne Dill zum Würzen verwendet.
Gewürzt wird in der thailändischen Küche nur selten mit Salz, man nimmt lieber Nam Pla, Fischsauce.
Typische Gerichte
In einem typischen Thai-Restaurant gibt es sieben Kategorien: Suppe, Geflügel, Fleisch, Fisch, Reis und Nudeln, Gemüse und Salate sowie Desserts.
Kaeng ist das, was wir unter Thaicurry verstehen. Die Thailänder nehmen verschiedene Gewürz- oder Currypasten für ihre Gerichte, wobei sich darin kein Currypulver befindet.
Bestandteile von Currypasten sind unter anderem Koriander, Zitronengras, Knoblauch, Chili und Galgant.
Die Currypasten stellt man im Mörser selbst her und röstet sie im Wok an, so dass sie ihr Aroma entfalten können. Erst dann gibt man die Kokosmilch dazu. Je nach Geschmack wird dann Gemüse, Fleisch, Garnelen oder Fisch zugefügt.
Kaeng ist der Allgemeinbegriff für Suppen oder Eintöpfe. Die bekanntesten Curries sind bei uns wohl das rote Thai-Curry, das Massaman Curry und das grüne Thai-Curry.
Rotes Thai-Curry
Massaman Curry
Neben den Curries ist Som Tam eines der wohl bekanntesten thailändischen Gericht. Ein Salat aus grünen Papayas, Zwiebeln, Limette, Bohnen, Tomaten und Erdnüssen, der sehr scharf gegessen wird. Der Ursprung des Salates liegt in Laos, zählt aber heute als Gericht der thailändischen Nationalküche.
Ebenfalls sehr bekannt und lecker ist die Tom Yam Suppe, eine sauer-scharfe Garnelensuppe mit Chilli, Zitronengras und frischem Limettensaft.
Aber auch für sein Pad Thai, gebratene Nudeln thailändische Art, ist das Land bekannt. Die Nudeln stammen vermutlich noch aus der Ayutthaya Zeit und wurden von den Vietnamesen ins Land gebracht. Nach und nach wurde es jedoch dem thailändischen Gaumen angepasst. Das Pad Thai vereint die 4 Geschmacksrichtungen der thailändischen Küche, scharf, sauer, salzig und süß, durch Chili, Limette, Rohrzucker und Fischsauce. Zutaten die häufig auch separat zum nachwürzen gereicht werden.
Gemüse wird in Thailand nicht einfach gekocht, sondern meistens in Knoblauch und Austernsauce im Wok angebraten.
Salate enthalten zumeist Fisch oder Fleisch, gerne Papaya oder grüne Mangos und das Dressing wird häufig aus Limettensaft und Fischsauce hergestellt.
Die Thais haben außerdem fantastische Desserts, welche aus Reis oder Sago mit viel Zucker zubereitet werden. Eine der bekanntesten Süßspeisen ist wohl Klebreis mit Mango, aber auch kandierte Wasserkastanien oder Bananen in Kokosmilch , oder gebackenen Bananen solltest Du unbedingt probieren.
Dazu gibts natürlich immer unglaublich leckeres und frisches Obst wie Drachenfrucht, Lychees, Rambutan, Pomelo, Ananas, oder Jackfruit und natürlich Durian, die Stinkfrucht. Auf die ich allerdings gerne verzichte! Besonders toll finde ich persönlich auch die Kombi Obst mit einer Mischung aus Salz, Zucker und Chili zu essen. Ungewöhnlich aber sehr lecker!
Die regionale thailändische Küche
Man kann die thailändische Küche in 4 Regionalküchen einteilen, die sich mehr oder weniger von einander unterscheiden.
In Nordthailand werden vor allem die Einflüsse der Nachbarländer Myanmar und Laos sehr deutlich. Man bevorzugt Klebreis, wie in Laos. Dieser wird mit den Fingern zu Kugeln gerollt und in die Sauce gedippt. Chili wird zwar häufig verwendet, dennoch sind die Gerichte hier milder als in anderen Regionen.
Die Mahlzeiten werden hier am Boden sitzend, an flachen Tischen, eingenommen.
Die Küche Zentralthailands wird häufig als die klassische Thaiküche bezeichnet. Charakteristisch sind die Kaeng-Gerichte mit vielen verschiedene Gewürzen und Kokosmilch. Außerdem wird hier häufig der Wok genutzt um Gemüse, Omelettes und gebratenes mit Basilikum oder Knoblauch zuzubereiten. Außerdem sind hier Suppen wie Tom Yam und Tom Kha Gai beliebt.
Im Nordosten Thailands, dem sogenannten Isaan, ist die Küche stark von Laos und Kambodscha beeinflusst. Die Gerichte sind sehr scharf und stark gewürzt, häufig sauer-salzig. Die typischsten Gerichte sind wohl Som Tam (grüner Papayasalat ), Klebreis und Kai Yang (gegrilltes Huhn).
Das Nationalgericht des Isaan ist Larp, ein Salat aus gehacktem Fleisch, Limettensaft, Fischsauce und verschiedenen Gewürzen, welchen man als Laap auch aus der laotischen Küche kennt.
Da der Isaan sehr vegetationsarm ist, werden hier auch gerne Käfer und Heuschrecken gegessen, nicht mein Geschmack, aber gesund soll es ja sein!
In Südthailand macht sich der Einfluss Malaysias bemerkbar, es gibt hier jedoch auch viele Chinesen. Das heißt, im Süden werden unter anderem chinesische Reisnudeln verwendet und die Currys sind beeinflusst vom indischen Vorbild. Dazu gibt es häufig Roti, indisches Fladenbrot.
Außerdem findet man hier viele Coffee-Shops, in denen der malaiische Kaffee, genannt Kopi, noch auf traditionelle Art und Weise zubereitet wird. Da Südthailand komplett vom Meer umgeben ist, gibts es außerdem Meeresfrüchte, Fischgerichte und Fischcurries.
Wie isst man in Thailand?
Bekanntermaßen sind thailändische Gerichte ja immer äußerst schön angerichtet, schmecken tun sie ja sowieso gut und riechen natürlich auch. Thailänder sind der Meinung, Essen genießt man nicht nur mit dem Mund, sondern mit allen Sinnesorganen. Man hört, sieht, riecht, fühlt und schmeckt Essen.
Dass in Thailand mit Stäbchen gegessen wird ist ein Irrglaube vieler Europäer. Außer natürlich in Bangkoks Chinatown.
Allenfalls werden die Nudeln mit Stäbchen aus der Suppe gefischt. Ansonsten isst man jedoch mit Löffel und Gabel, wobei man die Gabel nur verwendet, um das Essen auf den Löffel zu schieben. Für die Thais gilt es als unfein die Gabel in den Mund zu nehmen.
Alle Gerichte werden in Thailand gleichzeitig serviert, außer das Dessert. Man isst in großer Runde, das Essen steht in der Mitte und jeder isst von jedem Gericht. Es gibt immer einige scharfe, pikante und auch milde Gerichte. Es stimmt nämlich nicht, dass alle Thais scharf essen können! Zu jeder Mahlzeit gehört eine klare Suppe, hier hat jeder seine eigene Schale. Die Suppe wird zu den Hauptgerichten gegessen, damit der Reis nicht all zu trocken ist. Außerdem nimmt die Suppe die Schärfe.
Dem Thai ist es übrigens relativ egal, ob das Essen warm oder kalt ist, gegessen wird es immer.
Wo isst man in Thailand?
Es gibt natürlich tolle Restaurants, ob europäisch, thailändisch, chinesisch und vermutlich auch gute Küche aus jedem anderen Land dieser Welt, zumindest in Bangkok und den touristischeren Orten.
Aber das beste thailändische Essen gibt es noch immer in einer der unzähligen Garküchen, ganz egal wo in Thailand. Das Essen dort ist günstig und absolut authentisch. Man sollte keine Angst haben hier zu essen, die Gerichte werden frisch zubereitet und sind sehr lecker. Man sollte nur darauf achten, dass die Gerichte mit Fleisch oder Fisch gut durchgebraten sind.
Ansonsten kann ich Dir nur raten: Probieren, probieren, probieren! Die thailändische Küche hat so unglaublich viel zu bieten!
Welches ist Dein thailändisches Lieblingsgericht? Schreib es mir doch in die Kommentare!
Über Nina:
Nina ist Reisejunkie, leidenschaftliche Köchin, süchtig nach Pilates & Yoga und selbstständige Grafikerin und Illustratorin. Sie verbindet ihre ortsunabhängige Arbeit mit ihren Reisen. Ihr Travel- und Foodblog Reisehappen ist ein kulinarischer Roadtrip gewürzt mit einer Prise Kunst. Neben Geschichten und Reisetipps für Flashpacker, schreibt Nina über die authentische Küche der Destinationen und gibt Tipps für Restaurants, Märkte und Streetfood. Alle Rezepte, welche Sie auf Ihren Reisen sammelt, finden sich auf ihrem Blog.